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Mittwoch, 18. März 2009

Korni bei den Aussies – heute von blinkenden Scheibenwischern, Schwulen und Lesben und Grillplatte Spezial für 8,50€...



Auch in Australien muss für gewisse Arbeiten der Orgelbauer zur Orgel kommen und nicht umgekehrt. So kam es, dass ich Anfang der Woche das erste Mal für 3 Tage auf Montage war – 2 Stunden südlich von Sydney liegt Bowral. Eine im Vergleich zu Sydney kleine und verträumte Stadt, aber stark am wachsen, da es für australische Rentner sehr beliebt ist sich außerhalb der Großstadt hier nieder zu lassen. Die Stadt ist dementsprechend geprägt – ringsum viele nette Häuser bis hin zu großen Villen - alles inmitten von viel Grün und immer noch sehr ländlich geprägt. Die Nächte im Hotel waren dementsprechend ruhig. Mittlerweile bin ich es ja gewöhnt, dass in Sydney spätestens um 5Uhr morgens das Straßenfegeauto lärmend vorbei fährt – nur selten zu überhören. Doch hier wurde ich zur Abwechslung mal etwas anders geweckt. Eine Scharr von wild lebenden Papageien hat so kräftig geschnattert, dass das fast schon den Straßenlärm in Sydney übertroffen hat. Die Nacht blieb mir dennoch in guter Erinnerung, denn anders als in Sydney ist es hier ein wenig kühler. Besonders nachts, da geht es auf ca. 10°C runter, sodass ich mich seit einem Monat das erste mal wieder mit Genuss in eine Bettdecke kuscheln konnte. In der Stadt ist nachts über so ein warmer Dunst, dass man es teilweise nicht mal mehr unter dem dünnen Leinetuch aushält.

Die Montage unterscheidet sich kaum von der bei meiner alten Firma, allerdings gibt es keine Auslösung. Dafür wird einem das Frühstück und das Abendessen bezahlt. Somit hab ich es also auch mal in ein besseres Restaurant geschafft. Aber auch hier sind die Preise erschreckend niedrig. Gestern hatte ich eine Grillplatte Spezial: 2 große bratwurstähnliche Würste, ein handgroßes Rumpfsteak, 2 Spiegeleier, deftig Bacon, gegrillte Tomaten, Pommes und Rahmsoße für unglaubliche 8,50€ - heftig! Hier sein noch folgende Kuriosität erwähnt: Ich weiß nicht, ob man es mit dem Linksverkehr in Australien in Verbindung beringen kann – wohl eher nicht, aber es ist mir unerklärlich, warum das Besteck stets zur linken Seite liegt.
Ich bin die letzten 2 Wochen immer mal betrieblich unterwegs gewesen und hab ein paar nette Kirchen und Orgeln gesehen. Alles sehr schöne Bauwe
rke, sowie Orgeln. Durch die Geschichte stark englisch angehaucht – macht das ganze aber interessant.

Trotz der geringen Mitarbeiterzahl gibt es wirklich sehr viel an Außendiensten zu erledigen. Mein Chef sehe ich ganz selten, weil er fast immer unterwegs ist, Stimmen.

Heut morgen bin ich sogar in den Genuss einer deutschen Nachrichtenschau gekommen. Es war zwar keine, die ich je irgendwo in Deutschland schon mal gesehen hätte, scheint hier aber jeden morgen im öffentlichen Fernsehen zu kommen. Wo ich gerade mal bei den Nachrichten bin – trauriger Weise hat es sogar das Attentat an der Schule in BaWü bis nach Australien geschafft. Am Freitag letzte Woche lief ein 10 minütiger Betrag im Radio, den ich zufällig bei der Arbeit aufgeschnappt habe.

Mittlerweile bin ich etwas unabhängiger – ich habe seit 2 Wochen ein Fahrrad. War ein echt guter Deal bei Ebay, da lohnt es sich natürlich in einer so großen Stadt zu wohnen. Hab nicht lang suchen müssen, um was Gebrauchtes nach meinen Wünschen zu finden. Ich kann jetzt also auch aktiv auf der linken Seite mit mischen – und das klappt auch so weit ganz gut. So lang genug Autos auf der Straße sind braucht man sich nur dem Verkehrsfluss anpassen. In Sydney gibt es außer in den Parks eigentlich keine speziellen Radwege. Entweder man fährt mitten auf der Straße oder man nutz die Busspur, die eine Art Multifunktionsspur darstellt: in erster Linie natürlich für den Bus, aber auch zum Parken, als Abbiegespur oder halt für Radfahrer. Ich habe es sogar schon geschafft mit einem PKW hier auf den Straßen zu fahren – das war allerdings nicht ganz so einfach. Hab mich fast wieder wie ein Fahranfänger gefühlt. Das Schalten mit Links ist echt gewöhnungsbedürftig und beim Blinken ging fast immer der Scheibenwischer an, denn in allen nicht deutschen Autos ist der Blinker auf der rechten Seite. Erschwerend kam hinzu, dass in der Stadt das reine Chaos herrschte. Vorletztes Wochenende war das 2 größte Schwulen- und Lesbentreffen der Welt. Samstagnacht gab es eine riesen Parade durch die Stadt. Man kann sich das wie die Loveparade vorstellen, nur das alle, die mit laufen homosexuell sind und das auch mehr oder weniger zur Schau stellen – Bilder gibt es keine, die diesen Blog bereichern würden.

Die letzten 2 Wochenenden war ich am Stadtstrand, Bondi Beach – mit dem Rad oder den Öffentlichen je 30-40 Minuten von mir. Da ich es vorziehe eher etwas später zu gehen, um nicht die pralle Sonne abzufangen und es ja nicht mehr Saison ist, war der Strand kaum überlaufen. Es ist eigentlich der absolute Touristenstrand, aber ich finde ihn trotzdem ganz schön. Der Sand ist super fein. An manchen Stellen quietscht er, wenn man darüber läuft, weil er so viel Silizium enthält. Die Wellen sind unbeschreiblich. Man steht brusttief im Wasser und man sieht eine kleine Welle ankommen, doch direkt vor einem türmt sie sich zur doppelten Körpergröße auf und bricht dann zusammen – gewaltig. Einmal habe ich es sogar geschafft inmitten der brechenden Welle zu surfen – die Welle ist aber schnelle gebrochen als ich gesurft bin.

Am vergangenen Sonntag bin ich dann etwas durch die Stadt geradelt. Hab mir Sydney Harbour angeschaut und bin über die Harbour Bridge gelaufen. Hat schon was Beeindruckendes, die Skyline von Sydney und das funkelnd blaue Meer.

Mit diesen Bildern ist eigentlich auch schon alles gesagt, was mich seit dem letzten Eintrag bewegt und fasziniert hat…

Nein, da fällt mir doch noch was ein: Scheinbar habe ich mehr als Glück gehabt, dass man für mein Visa meine Abiturzeugnis als Sprachnachweis anerkannt hat. Derzeit kursiert ein Fall in den Medien, bei dem eine Britin, die bereits seit mehr als einem Jahr in Australien lebt sich als Krankenschwester beworben hat. Ihre Bewerbung wurde abgewiesen, da sie keinen Sprachtest nachweisen konnte. Jetzt muss sie bis Juli warten, um den erst mal machen zu können;)

Euer Kornelius, Sydney/ NSW

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ne Britin muss einen Sprachtest für Australien machen, hat echt auch was, nimmt man dem Mutterland der Sprache nicht mehr ab, Englisch sprechen zu können?

machs gut tiger, bis die tage,

gruß Holger

Anonym hat gesagt…

Hey Korno!

So! jetzt mach ich dir auch mal
nen' Kommi,da ich deinen Blog eigentlich schon von Anfang an verfolge :)
Ziemlich spannend!

Nachts so warm? uff! Darum beneide ich dich jetzt nicht. - um den Rest schon!

Wünsch dir noch ganz viel Spaß in Down Under.
und Lass ma was von dir hören.

Liebe Grüße
Christine P.