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Mittwoch, 2. Juni 2010

Wochenendausflug


Und es ist mal wieder Zeit für ein kleines Update.

Irgendwie merke ich, dass meine Zeit in Sydney langsam zu Ende geht. Meine Planungen und Vorhaben werden zunehmend dichter und die restliche Zeit scheint in der Menge all der Ereignisse nur so zu verrinnen – zum Glück habe ich ja noch knapp 4 Monate.

Am 15.05. kam Jessica Watson nach ihrer 7-monatigen Reise wieder in den Hafen nach Sydney zurück. Sie wollte als jüngste Seglerin die Welt nonstop umrunden. Aus mehreren Gründen wurde ihr Rekordversuch jedoch nicht anerkannt. Dennoch erstaunlich, welch enorme Leistung sie mit ihren 16 Jahren vollbracht hat. Da kommt man schon ins Überlegen, was man selbst mit 16 Jahren erreicht hatte… Auch ohne neuen Rekord ließen es sich die Australier nicht nehmen ihre Heldin zu feiern. Am Opernhaus, wo sie erwartet wurde war mächtig was los. Aber jeder weiß ja, dass es uncool ist pünktlich zu einer Party zu erscheinen und so erreichte sie den Hafen erst mit 4,5h Verspätung. Leider wollte ich noch auf Arbeit ein paar Stunden für meinen Cairnstrip raus arbeiten und so ging ich kurz vor 12 wieder heim. Mein Mitbewohner, der noch 3,5h in der Sonne ausharrte war zur Belohnung im Fernsehen zu sehen.

Am darauffolgenden Tag war ich mal wieder bei meinem Kollegen in den Blue Mountains. Naja, eigentlich ist er nicht mehr mein Kolleg, denn er hat leider vor ein paar Wochen gekündigt. Dementsprechend gibt es zurzeit bei uns viel zu tun. Aber das passt schon.
Wir haben die gemeinsame Zeit genutzt, um am Auto ein paar Umbauten für den Roadtrip vorzunehmen. Ich hab jetzt ein klasse Dachzelt – super praktisch. Den Aufbau haben wir dann gleich auf einer 15km langen unbefestigten Straße getestet.

Der Weg führt zu einem der schönsten Orte, die ich bis jetzt in Australien gesehen habe. Man fährt eine halbe Ewigkeit durch den Busch bis die Straße auf einer Anhöhe endet. Von dort auf führt ein Trampelpfad, tiefer ins Nichts. Es ist absolute Ruhe. Keine Straßenlärm, keine Stimmen, nicht einmal das Rauschen der Bäume oder zwitschernde Vögel . Nach 2 Kilometern Wandern steht man vor einem riesig langen Canyon. Es geht 80 Meter steil hinunter. Das gesamte Tal ist mehr als 10 km lang. Traumhaft schön! Leider hatte die Dämmerung schon begonnen und so gab es keine rechte Möglichkeit für tolle Schnappschüsse. Aber manche Erlebnisse muss man eben auch im Herzen bewahren;)
Der Tag hat mir mal wieder gezeigt, bei all den Orten, die ich nun schon gesehen und bereist habe gibt es noch immer so viel vor der eigenen Haustür zu erkunden.

Letztes Wochenende ging es dann dennoch wieder einmal außerhalb. Ich hatte einen Flug nach Cairns gebucht, welches 3000 km nördlich von Sydney liegt. Leider nur 3 Tage zur Verfügung war meine Zeit sehr knapp bemessen und die Herausforderung war recht groß so viel wie möglich vom Charme des Nordens zu erleben.
Nachdem ich am Freitag endlich gegen 10Uhr im Hostel eingecheckt hatte war es leider zu spät für eine Tagestour. Ich entschied mich also auf eigene Faust in das 50km entfernte Kuranda aufzumachen, um von dort mit der märchenhaften Kuranda-Bahn wieder nach Cairns zurück zu fahren.



In Kuranda, welches in den Bergen, in Mitten des Regenwalds liegt und leider sehr touristisch vermarktet wird hatte ich ein wenig Zeit.


Ich entschloss mich zu den Baroon-Wasserfällen zu wandern. Ich muss schon sagen ich war mächtig beeindruckt von den 250 Metern über die das Wasser in die Tiefe stürzt

– bis ich ein Bild, aufgenommen in der Regenzeit sah…


Für Samstag hatte ich einen Trip zum Great Barrier Reef gebucht. Vor uns lagen 2 Stunden Fahrt auf einem kleinen Boot, das gerade genug Platz bot für alle 30 Mann der Gruppe. Als wir nach ca. 45 Minuten den Hafen verließen wurde es recht schauklig auf Deck. Ich fand das recht interessant. Andere bekamen ernsthaft seekrank und erholten sich den ganzen Tag lang nicht mehr.

Das Wetter war traumhaft. Keine Wolke am Himmel, 30°C Lufttemperatur und 27°C Wassertemperatur. Ich hatte ja schon ein paar Rifferfahrungen in Fidschi gemacht und war gespannt was mich im weltberühmten Barrier Reef erwarten würde. Unter Wasser eröffnet sich einem eine komplett neue Welt. Formen, die man so vorher noch nie gesehen hat verfeinert durch eine absolut reichhaltige Farbenwelt. Ich meine man könnte Stunden damit verbringen durch dieses eigene Universum zu schnorcheln.
Ich hatte mir eine Unterwassertasche für meine Kamera besorgt, aber leider spiegeln die Bilder nur annähernd das wieder, was sich einem tatsächlich im Wasser eröffnet…

Da ich am kommenden Tag schon wieder 17Uhr auf dem Flughafen sein musste, ergab sich leider keine Möglichkeit für mich in den ältesten Regenwald der Welt zu kommen, welcher sich ca. eine Stunde nördlich von Cairns befindet. Ich erkundigte mich also im Reisebüro nach Alternativen. Auf meine Frage nach Gruppenwandertouren wurde ich leider enttäuscht, aber mir wurde der Pyramid Mountain empfohlen, wenn ich auf ein wirkliches Wandererlebnis aus wäre. Da ich in meiner Zeit hier in Australien irgendwie begonnen habe am Wandern gefallen zu finden, dachte ich das wäre ein guter Plan für den letzten Tag. Ein schwedischer Mitbewohner vom Hostel entschloss sich mit mir zu kommen. Als wir nach einer Stunde Busfahrt den Berg erreichten, der seinem Namen wirklich alle Ehre macht sah dieser nicht nach einer sehr großen Herausforderung aus.

Dennoch – vor uns lagen 922 Höhenmeter und für Hin- und Rückweg wurden 4,5-6 Stunden empfohlen. Wegen meinem Flieger blieben uns 4,5 – ich habe in der Vergangenheit immer die Erfahrung gemacht, dass die Empfehlungen meist sehr reichlich sind. Am Berge des Fußes war noch mal eine ausdrückliche Warnung genügend Wasser mitzunehmen – es schien also doch eine ernsthafte Wanderung zu werden. Als mein Mitstreiter nach 20 Minuten zum ersten Mal schlapp machte kamen mir ernsthafte Zweifel auf, ob wir es in den 4,5h schaffen wurden. Aber nach ein paar Minuten ging es auch schon wieder weiter. Doch nach weiteren 5 Minuten trafen wir auf das nächste Team, was am Wegesrand völlig erschöpft saß und eine Erholung brauchte. Mit zunehmender Höhe wurde der Weg steiniger und immer felsiger. Die karge Vegetation bot uns nur wenig Schatten und es war wieder einmal absolut schwül. Nach einer knappen Stunde trafen wir auf eine Gruppe von Wanderern, die uns vom Gipfel entgegen kam. Deren Auskunft war, dass wir noch nicht einmal die Hälfte geschafft hatten und die 2. Hälfte noch anstrengender werden würde. Tatsächlich, aus dem Wandern wurde vielmehr ein Klettern und es kostete uns beide enorme Kraft stetig auf unbefestigten Boden zwischen Felsen und Wurzeln steil nach oben zu krakseln. Auf 3 gelaufene Meter ging es einen Höhemeter bergauf. Das einzig Gute war, je höher wir kamen, umso kühler wurde es. Nach mehr als 2 Stunden erreichten wir den Gipfel, umhüllt von leichten Wolken. Daher gab es auch keinen gigantischen Ausblick, aber das Gefühl es geschafft zu haben, war Belohnung genug.


Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es wieder bergab. Man denkt ja immer runter geht es von ganz allein – aber dem war nicht so. Ich fand es fast noch anstrengender als bergauf. Nach einer Stunde bergab springen, stolpern und rutschen war unsere Odyssee vorüber. Leider wurde es aber auch wieder wärmer, je weiter wir herunter kamen und die Mittagshitze hatte gerade ihren Höhepunkt erreicht.
Das war wirklich eine Wanderung die ihres Gleichen sucht. Ich hatte bis Ender der kommenden Woche einen starken Muskelkater in den Beinen, wie schon lange nicht mehr. Dennoch – es hat sich gelohnt, just for the thrill of it. Sonntag Abend, kurz vor Mitternacht war ich dann wieder daheim und Montag früh ging es wieder zurück in den Arbeitsalltag – ich mag das Leben hier in Australien;)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Korny!
Vielen dank für deinen Einblick!
Auch wenn die Unterwasserfotos nicht das wieder spiegeln was du gesehen hast, sind die doch sehr schön und vor allem selbst aufgenommem!!!!!!!
Bleib behütet!!!!
ich