Korni weltweit...


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Sonntag, 27. Dezember 2009

Frohe Grüße

Eine Frohe Weihnacht wünsche ich euch allen daheim. Ich hoffe neben all dem Trubel und Weihnachtsstress konnte ihr euch von dem Fest der Liebe anstecken lassen und die Weihnachtsbotschaft hat es bis in eure Herzen geschafft. Hoffentlich habt alle noch ein paar Urlaubstage, um ein klein wenig ausspanen zu können.

Ihr werdet euch jetzt sicher denken, dass meine Weihnachtsgrüße eigentlich schon etwas zu spät kommen, aber hier in Australien ist der Montag noch offizieller (2.) Weihnachtsfeiertag. Da Samstag ja eh schon ein freier Tag war, wurde der 2. Feiertag eben auf Montag geschoben, damit Arbeitende, wie ich auch etwas davon haben - schon cool.
Allerdings waren meine Weihnachtstage eher weniger spektakulär. Wir hatten ja ein paar sonnige Stunden am Beach geplant aber pünktlich zum 24. hat sich das Wetter verschlechtert und seit dem waren wir froh, wenn es für ein paar Stunden mal nicht geregnet hat. Das große Problem an Sydney ist eben, dass wenn es mal regnet, es nicht viel zu tun gibt.
Unser Krippenspiel hingegen hat sich schon eher sehen lassen. Neben echten Lämmern und einem Esel wurden auch 3 Kamele 200km bis zu uns in die Gemeinde gebracht;)

Ansonsten wünsche ich euch, dass ihr auch alle gut ins neue Jahr(-zehnt) kommt und dass 2010 ein absoluter Segen für euch wird! Ich bin gespannt was Gott für jeden einzelnen von uns vorhat.
Wir werden Neujahr am Hafen feiern und eines der größten Neujahrsspektakel der Welt miterleben. Direkt im Anschluss brechen wir Richtung Fraser Island auf, welches ca. 1300km nördlich von Sydney liegt.

Bis dahin

Euer Kornelius

Dienstag, 22. Dezember 2009

a little taste of paradise,



Nur noch ein Tag, aber von Weihnachten keine Spur. Gestern sind Christian und ich aus Fidschi wieder gekommen. War eine sehr erlebnisreiche Woche. Völlig anders als ich mir unseren Abstecher auf die Südseeinseln vorgestellt hatte und dennoch absolut genial.

Der Flug von Sydney dauert etwa 4 Stunden, es sind reichlich 3200km zurück zulegen.

Das Land und die Menschen sind sehr einfach – von Luxus und Massenwohlstand fehlt jede Spur. Dennoch fühlt man sich sehr wohl unter der warmen Herzlichkeit der Inselbewohner. Jeder neue Gast wird persönlich in Empfang genommen. Die Ausgangstür des Internationalen Bereichs öffnet sich und ein wildfremder Mann kommt direkt auf uns zu, als ob er schon auf uns gewartet hätte. Wir werden nach dem Hotel gefragt und dem Plan für die Woche. Für alle unsere Fragen gibt er uns Auskunft – fast schon etwas ungeheuer;) Auf dem kurzen Weg bis zum Ausgang wiederholte sich diese Hilfsbereitschaft mindestens 3 weitere Male, durch weitere Inselbewohner. Uns wird Hilfe mit unserem Gepäck angeboten und die Haltestelle für unser Hotelshuttel ausgewiesen. Vor dem Ausgang spielt eine kleine Gruppe Musiker landestypische Musik.

Unser Plan war für eine Nacht in einer Backpackerherberge zu bleiben und am kommenden Morgen auf eine 7tägige Inselreise zu gehen. Wir hatten ein Ticket erworben, welches uns eine Reihe möglicher Inseln und Unterkünfte zur freien Auswahl stellte. Eine Fähre fährt jeden Tag zur gleichen Zeit, die gleiche Runde. Man kann an den einzelnen Haltepunkten nach Belieben ein- und aussteigen. Wir hatten also die Möglichkeit jeden Tag eine neue Insel zu sehen und jede Nacht in einem anderen Quartier zu schlafen und so einen kleinen Geschmack der Inselvielfalt von Fidschi zu bekommen.
Als wir am Abend eingecheckt hatten, warf ich noch einen flüchtigen Blick auf die Informationstafel, die eine Unwetterwarnung enthielt – ich hielt das allerdings für eine nicht ganz so ernst zu nehmende Gefahr. Am nächsten Morgen wachten wir durch laute Schläge auf. Unsere Fenster wurden verschlagen. Die Sache schien also doch etwas ernster zu sein. Dennoch starteten wir Richtung Hafen, erhielten allerdings die Absage für den Trip und mussten wieder zu unserem Quartier zurück. Am späten Vormittag nahm der Wind immer mehr zu und der Regen wurde immer stärker. Gegen 3 Uhr erreichte der Wirbelsturmen seinen Höhepunkt. Es war der Stärkste in Fidschi seit 12 Jahren war. Laut Wetterbericht war das Zentrum des Sturmes ca. 100km westlich an uns vorbei gezogen, dennoch hatte der Sturm eine ganze Menge Schaden angerichtet. Auch die kleinen Inseln, die wir die anschließende Woche über besuchten waren sehr stark betroffen, bis dahin das vereinzelt Hütten eingefallen waren und Dächer abgedeckt wurden…


Erstaunlicher Weise war das Wetter nach dem Wirbelsturm schlagartig wieder besser. Wir hatten fast durchgängig Sonnenschein, sodass wir uns an manchen Tagen sogar mal eine wolkige Auszeit gewünscht hätten. Ein witziges Erlebnis war die Mittagssonne, welche 13Uhr fast im absoluten Zenit stand – es gab so gut wie keinen Schattenwurf. Wenn die Sonne dann abends untergegangen war eröffnete sich eine Sternenwelt, die ihres Gleichen sucht. Ich hatte zuvor noch nie einen so intensiven Nachthimmel gesehen, wie in Fidschi. Nicht nur das die Sternenbilder auf der südlichen Hemisphäre andere sind, die Leuchtkraft der Sterne und ihre Dichte schien viel höher zu sein, als das, was man sonst sieht (Sydney erzeugt leider zu viel light pollution – Lichtverschmutzung, d.h. durch alle die Lichter leuchtet der Himmel über einer großen Stadt Nachts rot und Sterne sind nicht mehr, oder nur schwach zu erkennen).

Unser Inselhopping war echt klasse. Wie schon gesagt, wir waren fast jeden Tag auf einer anderen Insel (Ich habe alle Stops auf meiner Karte markiert). Die meisten waren sehr spartanisch. Die Hütten oft nur aus Holzbalken und Stroh. Strom gab es in der Regel nur zwischen 19 und 22Uhr. Warmes Wasser gab es keines, nicht einmal trinkbares Leitungswasser. Zum Ausgleich gab es Paradiesfeeling pur! Unter den Palmen in der Hängematte liegen oder am weißen Sandstrand. Oft kamen wir an flache Buchten, deren Wasser sich tagsüber auf (ungelogen) 40°C aufheizte. Wer meint, das wäre eklig, liegt falsch – ich habe es genossen bei Dämmerung noch ein warmes Bad im Pazifik zu nehmen - wenn man schon keine warme Dusche nehmen kann. Das Wasser war meist kristallklar und es gab oft die Möglichkeit in unmittelbarer Nähe vom Strand schnorcheln zu gehen. Die Riffe waren sehr farbenfroh und alles erinnerte ein wenig an die bunte Welt von „Findet Nemo“. Aber man musste nicht immer schnorcheln, um bunte Fische zu sehen. Wer schon einmal von fliegenden Fischen gehört hat, weis, dass die auch direkt beim Baden vorbei springen können.

Einmal waren wir nur 5 Inselgäste und eine Handvoll Inselbewohner. Da kann man echt mal völlig abschalten. Andere Inseln sind schon etwas mehr touristisch orientiert. Unsere letzte Insel konnte man innerhalb von 5 Minuten umlaufen. Auf ihr befand sich eigentlich nur eine Bar, eine Disko und ein riesiger Schlafsaal mit 100 Betten (ok – ein klein wenig mehr war da schon;)

Der Sturm hatte uns in gewisser Weise das Leben leicht gemacht. Er hatte Unmengen an Kokosnüssen, Mangos und Papaya von den Bäumen geweht. Es gab also jeden Tag frisches Obst, bis hin zur Ananas, die auch hier und da wuchs.

Ich muss schon sagen, das war mal ein ganz anderer Urlaub, den ich aber jeden weiterempfehlen kann. Wenn man schon mal in Australien ist, wird der Flug auch gar nicht so teuer und da der Fidschidollar für uns echt günstig ist kann man echt sparsam leben (ohne sparen zu müssen;)

Hier noch ein paar Bilder. Wie gesagt: a little taste of paradise…






































Samstag, 28. November 2009

Adventsgrüße aus dem 3. Sommer

Hallo ihr Lieben,

Es ist so weit – das Jahr neigt sich dem Ende, heute ist erster Advent. Auch wenn bei euch noch kein Schnee liegt ist es wahrscheinlich viel weihnachtlicher als bei mir. Für mich hat der 3. Sommer in diesem Jahr begonnen. Mittlerweile ist es fast schon unerträglich. Nein im Ernst, meistens sind die Temperaturen jetzt tagsüber immer zwischen 35° und 40°C und dabei scheint oft nicht einmal die Sonne, weil es so dießig ist. Das ist schon ein komisches Gefühl bei bewölktem Himmel in der Hitze zu schwitzen. Grund für die extreme Hitze ist ein heißer Wüstenwind, der aus dem Landesinneren weht. Nachts ist es schwer fest und tief zu schlafen, denn es kühlt kaum runter.


Man möchte meinen als Orgelbauer hat man es wenigstens schön kühl in der Kirche, aber das ist nicht ganz so. Zwar ist es meist recht kühl, wenn man herein kommt, aber die Orgeln stehen häufig auf der Empore – und direkt unter dem Holzdach fühlt man sich bei 40° Außentemperatur, wie in der Sauna… Wenn ich in der Werkstatt bin gibt es außer einem Ventilator am Arbeitsplatz auch nicht wirklich eine Erfrischung. Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass es keinen Spaß mehr machen würde. Eigentlich sollte ich kommende Woche für 2 Wochen auf Stimmtour gehen. Hatte mich da schon echt drauf gefreut – wäre durch ganz NSW gegangen, knapp 5000km. Naja, der Chef braucht mich zurzeit in der Werkstatt und ich hoff ich darf das nächste Mal mit. Zurzeit bin ich darüber bei einer Orgel eine neue Pedalklaviatur einzupassen. Die alte Klaviatur war eine parallele und hatte eine 30mm Teilung. Die neue Klaviatur entspricht der Norm und ist radial mit 35er-Teilung. Eigentlich wollten wir den Umbau nicht durchführen und haben daher einen „Go-Off-Preis“ angeboten, der 1000$ über der normalen Kalkulation lag. Aber der Organist wollte unbedingt die neue Klaviatur und da unser Altmeister noch immer wegen seiner Herz-OP beurlaubt ist, habe ich den Umbau jetzt an der Backe. Eine neue Klaviatur einpassen wäre ja nicht so problematisch, aber hinzu kommt noch, dass jetzt noch ein Schwelltritt integriert werden muss, der vorher seitlich angebracht war, jedoch nur als Auf-/Zu-Tritt. Alles muss natürlich nach Normmaßen eingepasst werden. Kann mich also nicht beklagen, dass es mir an Herausforderungen fehlen würde.

Letzte Woche war Finale beim Australian Idol – die Show, die in Deutschland „DSDS“ heißt. Hab mich ein bisschen geärgert, da ich nicht hingegangen bin, denn es war im Freien vor dem Opernhaus. Leider konnte ich von mir aus auch nicht das Feuerwerk sehen, aber theoretisch hätte ich den Ton beim Fernseher ausschalten können, denn zumindest das Knallen hat man in Echtzeit auch draußen hören können. Das eigentliche Interessante an dem Finale war, dass einer der 2 Finalisten bei uns mit die Gemeinde geht – Er ist sogar regelmäßig bei unserem Jugendgottestdienst dabei und hat da letztens auch performt. Und tatsächlich, er hat gewonnen…

Naja, da wünsche ich euch allen einen schönen ersten Advent und eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit. Scheinbar ist es hier nicht üblich Advent zu feiern – liegt bestimmt daran, dass bei der Hitze eh keinem danach ist;) Aber wenigstens Weihnachten wird auch in Australien gefeiert.

Mein Bruder wird in 2 Wochen zu mir kommen und über Weihnachten hier bleiben. Wir werden dann erstmal direkt für eine Woche nach Fidschi fliegen – so wird hier die Adventszeit zelebriert;) Ich freu mich auf jeden Fall schon.

Kornelius

Mittwoch, 18. November 2009

Im Süden nix Neues...

So, heut gibt’s ma wieder ein Update hier aus Sydney:)
Neulich hatte ich euch ja geschrieben, dass der September mit einer der wärmsten Wintermonate in den letzten Jahren war. Der Oktober hingegen war noch mal recht kühl und vor allem sehr verregnet. Aber seit einer Woche wird in den Medien von einer anhaltenden Hitzewelle berichtet, welche u.a. zur Folge hatte, dass wir den 2 wärmsten Tag im November in der Geschichte Sydneys hatten und das Thermometer rauf auf 38°C ging (und da hat noch nicht mal der Sommer begonnen). Ist schon komisch. Hier wird es immer wird es immer wärmer und alle Geschäft machen Werbung für den Weihnachtsverkauf und dekorieren fleißig mit Weihnachtskugeln, Sternen und Schneeflocken – echte werde ich dieses Jahr wohl nicht zu Gesicht bekommen.
Letztes Wochenende waren wir im Nationalpark. Ich hatte da einen Strand entdeckt an dem ich mehrere Male mit dem Rad und beim Wandern vorbei gekommen bin und hatte mir immer vorgenommen mir die Zeit zu nehmen da einfach mal zum Ausruhen vorbei zu kommen. Der Strand ist etwa 50km von der Stadtmitte entfernt und leider nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, da er sich inmitten vom Nationalpark befindet. Aber weil ich ja jetzt ein Auto habe war das kein Problem... Ich muss echt sagen ich habe mich dort wie im Paradies gefühlt. Der Strand befindet sich in einer gut geschützten Bucht. Es gibt also kaum Wellen, das Wasser ist recht flach und natürlich azurblau;) An der gleichen Stelle mündet ein Fluss ins Meer. Meist ist dieser angestaut und man hat eine große Wasserfläche in der man baden kann. An einigen Stellen ist es tief genug das man von den seitlichen Klippen hinein springen kann. Wenn man den Fluss ein Stück aufwärts watet, beginnt ein steiniger Wasserrinnsal. Klettert man diesen hinauf gelangt man zu einem Wasserfall. Da sich oberhalb davon ein kleiner natürlicher Pool befindet, heizt sich darin das Wasser auf und man kann quasi eine warme Dusche unter dem herunter fallenden Wasser nehmen oder direkt in der Wasseranstauung baden- echt klasse!
Über die letzten Wochen gibt es eigentlich nicht so viel zu berichten. In der Gemeinde gab es ein paar ganz gute Veranstaltungen. Zum einen hatten wir eine Jugendkonferenz und 2 Wochen drauf noch eine Männerkonferenz. Waren bei sehr tiefgehenden und lehrreichen, mit vielen internationalen Gastpredigern. Beide gingen jeweils übers Wochenende und waren in den Hills, im Conventioncenter unserer Gemeinde, welches ca. 5000 Leute fasst. Letztes Wochenende fand wieder eine Albumaufnahme statt. Eigentlich war die nächste erst für Herbst, also Frühjahr;) geplant, aber dieses Jahr wurde sie ein wenig vorgezogen. Wir waren wieder im Entertainmentcenter, was für mich ganz parktisch ist, denn es ist gleich im die Ecke. Das Konzert war voll ausverkauft, ich hab trotzdem nen Platz direkt vor der Bühne gehabt.
Mein ehemaliger Mitbewohner ist zurzeit in Deutschland zum Traveln unterwegs, drum habe ich seit 3 Wochen 2 neue Mitbewohner. Das Leben ist schon manchmal lustig. Als ich im Sommer in Deutschland war hatte ich im Nachhinein Stress mit Sixt, denn die wollten Geld für einen Schaden, den ich nicht verursacht hatte. Da mein Bruder in Dresden bei Sixt arbeitet hatte er seine Chefin angehauen sich darum mal zu kümmern. Und tatsächlich hat Sixt daraufhin seine Forderungen zurück gezogen. Ich hab dann natürlich bei der Chefin meines Bruders angerufen, um mich zu bedanken. Dabei erwähnte sie beiläufig, dass ihre Tochter in den kommenden Tagen in Sydney als Backpacker ankommen würde. Weil ich ja ein netter Kerl bin und weis, wie es ist neu in so ner großen Stadt zu sein, habe ich Sie und ihre Freundin (, mit der sie zusammen reist) mal zu mir eingeladen. Zufällig waren die beiden grad auf der Suche nach ner Wohnung – so kam es, dass ich nun 2 Dresdner Mädels bei mir wohnen hab. Wir werden sehen, wie das läuft;)
Auf Arbeit ist so weit auch alles ok. Wir haben derzeit eine Orgel zur Restauration in der Werkstatt – ist auch mal ganz schön, da hab ich die nächsten Wochen wenigstens mal wieder einen geregelten Tagesablauf. Mittlerweile steht auch fest, dass wir die Townhall Orgel im kommenden Jahr ausreinigen werden. Das ist ein Projekt über das ich mich echt freue. Zum einen hat das ganze eine ganz praktische Seite, denn die Orgel ist nur 5 Minuten von mir daheim. Zum anderen ist die Orgel ein echt imposantes Instrument. Als sie 1890 gebaut wurde war sie mit 126 Registern die größte Orgel der Welt. Mittlerweile ist sie das nicht mehr, aber immer noch die größte Orgel mit pneumatischer Spieltraktur. Wird also echt interessant und uns sicher auch einige Monate in Anspruch nehmen.
Wie gesagt, viel gibt es grad nicht zu erzählen, aber man weis ja nie, was man hier alles noch so erlebt.
Kornelius

Dienstag, 6. Oktober 2009

Probefahrt

Hallo ihr Lieben,
am Montag war hier in NSW Feiertag. Ich habe die Zeit genutzt um mit ein paar Freunden in den Blue Mountains ne kleine Spritztour;) zu machen...

Samstag, 3. Oktober 2009

Drecksarbeit



Hey Leute,
Der Staub hat sich gelegt und auch all die Aufregung über dieses Jahrhundertspektakel. Wer jetzt eine Autowaschanlage besitzt hat Potential zum Millionär. Noch heute, eine Woche nach der Staubwolke, sah man lange Warteschlangen überall in der Stadt bei den Autowäschern. Aber abgesehen von der dünnen roten Staubschicht, die langsam im Winde verweht,war alles gar nicht so schlimm, wie es in den Medien aufgeputscht wurde. Trotzdem ärgerlich, dass ich über Nacht unwissender Weise mein Fenster offen gelassen hatte…



Im Netz habe ich noch ein ganz imposantes Video gefunden: (hier klicken…)

Der Staubsturm, der für Samstag angekündigt war trübte nur etwas das Sonnenlicht am Morgen, hatte jedoch bei Weitem nicht die Auswirkung, wie der Erste. Ihr seht also – keinen Grund zur Panik.

Wer sich mit Orgeln auskennt weis, dass es keinen Staubsturm benötigt, um hinter dem Gehäuse kräftig im Dreck zu baden. Da hatte es mich letzte Woche hart erwischt. Bei einer Orgel im Stadtteil Marrickville war ein Wasserschaden aufgetreten. Alle betroffenen Stellen mussten gründlich für den Versicherungsbericht analysiert werden. Besonders hatte es die Pedallade (Kegellade) erwischt. Das Abräumen der Pfeifen, um von oben an die Lade zu gelangen war kein Problem. Jedoch wurde mir die Ehre erwiesen auch die Bodenbretter an der Unterseite abzuschrauben. Das hieß dann für mich den Rest des Tages unter der Lade in einem 40cm hohen Zwischenraum kopfüber Schrauben raus drehen. Da es sich wie schon gesagt um einen Wasserschaden handelte, war der Boden auf dem ich lag auch nicht mehr ganz frisch…

Dienstag ging es dann weiter in der Nachbarkirche. Dort hatte sich eine Ratte häuslich im Pfeifenwald des Hauptwerks eingerichtet, bevor sie sich zur ewigen Ruhe legte. Das Nest war aus reichlich Kunstblumen und einer Visitenkarte der Konkurrenz zusammen gebaut, mittendrin - die Ratte noch bestens erhalten. Für dicke Luft war gesorgt.

Mittwochmorgen war ich mit einem Kollegen an einer weiteren Orgel verabredet, um eine kleine Taschenlade zur Überholung auszubauen. Da mein Kollege, der den Schlüssel hatte, wegen dem Staub im Stau stand, durfte ich den morgen vor der Tür bei trüben Tageslicht und erdigem Geschmack verbringen. Der Rest der Woche, war abgesehen von der üblichen Feinstaubbelastung in unserer Werkstatt ganz erholsam. Bei all dem Dreck sei aber unsere Montage vor 2 Wochen hervorzuheben, nicht dass einer ein falsches Bild vom wunderbaren Beruf des Orgelbauers bekommt. Ich war mit unserem Lehrling für 3 Tage zur Ausreinigung im kleinen Städtchen Kiama, von dem ich euch schon mal ein paar Bilder gezeigt habe. Die Orgel ist recht klein. Waren nur 8 Register zu reinigen – alle nicht unbedingt von bester Qualität, dafür aber mit deutschen Mensuren. Das ist schon was Besonderes, denn die Australier lieben wie die Engländer hohe Winddrücke. 250mmWS und aufwärts – dementsprechend sind Aufschnitte, Kernspalten und ähnliches absolut überdimensioniert (zum deutschen Mensurenstandard). Das sieht mitunter schon abenteuerlich aus und man wundert sich, dass die Pfeifen auch einen Ton hervorbringen. Die deutschen Mensuren kommen nicht ohne Grund, denn der Orgelbauer namens Ladegast ist deutscher Herkunft. Er ist ein Neffe von Friedrich Ladegasts, der mehrer bekannte Orgeln in Deutschland gebaut hat u.a. in der Nikolaikirche in Leipzig. Vor beginn des 2. Weltkriegs wanderte er aus und versuchte sein Glück hier in Australien. Er ist übrigens nicht der einzige deutsche Orgelbauer, der in dieser Zeit nach Australien kam. Jetzt mag der eine oder andere denken, dass es hier nur so von deutschen Qualitätsorgeln wimmelt. Nachdem was ich so gesehen habe denke ich allerdings, dass die meisten von ihnen gefrustet und erfolglos in Deutschland zusammen gepackt haben und ihre „tollen“ Orgeln dann den australischen Kirchen verkauft haben.
Was allerdings das absolute Highlight an dieser Montage war: Das Apartment in dem ich mit unserem Lehrling (den mittlerweile jeder Stift nennt) untergebracht war. Auf einer Grundfläche von Schätzungsweise 80m2 waren 2 getrennte Schlafzimmer mit Doppelbett und großzügigem Wandschrank, eine Küche, welche bis hin zum Geschirrspüler alles beinhaltete, ein Waschraum mit Waschmaschine, Trockner und zweitem WC, ein Bad mit riesiger Wirrpoolwanne und ein Wohnzimmer mit 2 Sofas, LCD Fernseher, DVD Player… Im Außenbereich befand sich eine ca. 15m2 große Terrasse mit Blick auf den beheizten Außenpool – das nenn ich Orgelbauer gerechte Unterkunft! Nächste Woche geht es noch mal für ein paar Nächte nach Kiama, das Apartment ist schon gebucht;)

Seit 3 Wochen bin ich stolzer Besitzer meines ersten Autos. Es ist ein Ford Maverick, eigentlich ein Nissan Patrol. Hat schon ein paar Jahre (1991) und Kilometer auf dem Buggel, aber ein feines Automobil. Wenn ich mir in Deutschland irgendwann mal ein Auto kaufen sollte, wird es allerdings schwer, den 4.2l Motor, Reihen 6-Zylinder zu toppen – klingt schon urig;) Ist aber auch ganz schön durstig. Auch wenn der Sprit hier nur etwa die Hälfte kostet, wie in Deutschland hätte ich mir das Auto nicht gekauft, wenn es nicht auch mit LPG fahren würde – denn das kostet umgerechnet nur 30Cent je Liter. Ich hatte ja schon immer Drang zu großen Autos, aber das war nicht der Grund warum ich mir den Maverick (für den ich eine Leiter brauchte um das Dach zu waschen) gekauft habe. Er erschien mir ganz parktisch, da man darin zu not auch schlafen kann – ich denke da schon an meinen Roadtrip, den ich nächstes Jahr durch Australien machen will. Wenn man allerdings nicht den kompletten Laderaum braucht haben bis zu 7 Leute platz und selbst dann ist der Kofferraum noch größer als in den meisten Kleinwagen. Als kleines Extra ist der Wagen ganze 7,5cm höher, als mit der Standartfederung – somit steht dem Offroadspaß nix im Wege und so eine Panne, wie mit dem Firmenwagen dürfte mir so schnell nicht passieren. Alles hat aber auch einen Nachteil: Als jahrelanger Mietwagenfahrer habe ich mich nie um Zulassung, Versicherung, Reparaturen und Putzen kümmern müssen – mit all diesen Herausforderungen sehe ich mich nun konfrontiert.






Da ich ja jetzt immer mal wandern war, wollte ich mich neuen Herausforderungen stellen. Nach meiner letzten 15km Wanderung, von der ich euch beim letzten Mal berichtet habe, fühlte ich mich bereit für den Coast Track im Royal Nationalpark. Für die gesamte Strecke werden 2 Tage empfohlen. Die 15km beim letzten Mal hatte ich ohne Problem in 4,5h bewältigt. Da sollten reichlich 5km mehr also an einem Tag zu schaffen sein. Ich bin hier in der City am frühen Morgen gestartet und war punkt 10Uhr im Nationalpark - mehr als genug Zeit. Man sollte immer im Auge behalten, dass es hier recht zeitig dunkel wird, zwischen 17.30 und 18Uhr. Dann sollte man nicht mehr im Bush sein, denn die Wege sind schon bei Tage manchmal echt schwer zu finden. Ich kam gut voran, musste mich aber echt ran halten um bis zur Dämmerung beim Bahnhof am anderen Ende des Tracks zu sein. Hinzu kam, dass es einer der heißen Frühlingstage war, bei dem das Thermometer schon leicht über 30°C stieg. Letztendlich hatte ich es dann geschafft und war 16.30Uhr am Bahnhof. Auf dem Rückweg im Zug verfolgte ich noch einmal die Strecke auf meiner Karte. Zu meinem Erstaunen war der gesamte Track anstatt der von mir angenommene 20km insgesamt 28km… Aber es hat sich echt gelohnt. Die Landschaft ist atemberaubend. Von steilen Klippen mit den kuriosesten Formen und Farben, über lange Sandbuchten bis hin zu Grashügeln, die man in ausgespülten Wasserrinnen durchläuft. Die können schon mal bis zu nen Meter tief sein und gerade so breit, dass man darin laufen kann. Aber das absolute Highlight war der Palmendschungel – so was hab ich zuvor noch nie gesehen: Ein dicht bewachsener Wald von Palmen. Überall liegen die abgefallenen Palmenwedel, meterlange Luftwurzeln hängen quer über den Weg, das Sonnenlicht kommt kaum durch den dichten Dschungel – einfach irre!!!

















Vor 2 Wochen fand in Sydney der größte australische Jugendtag statt. Organisiert wird er von mehreren Gruppen und Gemeinden, u.a. auch von Hillsong. Ich hatte mich schon früh zur Mitarbeit eingetragen, allerdings erhielt ich kurz zuvor eine Absage, da schon alle Aufgaben verteilt waren. Am Freitagabend bekam ich allerdings noch eine Anfrage aus der Gemeinde, ob ich nicht beim Info Stand mitmachen wöllte – na klar! Wir haben also mit 5 Leuten von 11Uhr bis 22Uhr den Info Stand betreut. Obwohl ich die meiste Zeit fragenden Leuten weitergeholfen habe, war ich eher wie das Mädchen für alles. Am Morgen ging es beim Einlass los – Taschenkontrolle. Nach einer Weile am Einlass, bin ich dann unserer eigentlichen Aufgabe nachgekommen – Auskünfte erteilen. Leider war, wie es so bei großen Events, speziell in der Jugendarbeit üblich ist alles etwas unkoordiniert. Letztendlich wussten wir meistens nicht mehr als die, die uns fragten. Um daher einen besseren Überblick über die Situation zu bekommen bin ich zu einem Verantwortlichen am Einlass gegangen. Der meinte ich solle zum Info Stand gehen...
Zum Abend hatte die Band Relient K, welche in der christlichen Szene scheinbar sehr bekannt ist ihren ersten Auftritt in Australien. Nach einer Weile wurden wir zur Bühne abkommandiert. Dort warteten zwei 50l Wasserkanister auf uns, die im ständigen Akkord mit frischem Wasser gefüllt werden mussten. Weil der nächste Wasserhahn 100m entfernt war, war das dann nach der 5ten Fuhre echte Schufterei – dafür stand ich direkt an der Bühne, unmittelbar bei den Stars;)

Morgen ist bei uns Zeitumstellung – SOMMERZEIT. Es sind dann vorübergehend wieder 9 Stunden Zeitdifferenz, bis ihr die Uhr eine Stunde zurück stellt. Dann sind es für das nächste halbe Jahr wieder 10 Stunden Unterschied.

So weit, so gut
Kornelius, NSW; Maverickfahrer;)