
Nur noch ein Tag, aber von Weihnachten keine Spur. Gestern sind Christian und ich aus Fidschi wieder gekommen. War eine sehr erlebnisreiche Woche. Völlig anders als ich mir unseren Abstecher auf die Südseeinseln vorgestellt hatte und dennoch absolut genial.
Der Flug von Sydney dauert etwa 4 Stunden, es sind reichlich 3200km zurück zulegen.
Das Land und die Menschen sind sehr einfach – von Luxus und Massenwohlstand fehlt jede Spur. Dennoch fühlt man sich sehr wohl unter der warmen Herzlichkeit der Inselbewohner. Jeder neue Gast wird persönlich in Empfang genommen. Die Ausgangstür des Internationalen Bereichs öffnet sich und ein wildfremder Mann kommt direkt auf uns zu, als ob er schon auf uns gewartet hätte. Wir werden nach dem Hotel gefragt und dem Plan für die Woche. Für alle unsere Fragen gibt er uns Auskunft – fast schon etwas ungeheuer;) Auf dem kurzen Weg bis zum Ausgang wiederholte sich diese Hilfsbereitschaft mindestens 3 weitere Male, durch weitere Inselbewohner. Uns wird Hilfe mit unserem Gepäck angeboten und die Haltestelle für unser Hotelshuttel ausgewiesen. Vor dem Ausgang spielt eine kleine Gruppe Musiker landestypische Musik.
Unser Plan war für eine Nacht in einer Backpackerherberge zu bleiben und am kommenden Morgen auf eine 7tägige Inselreise zu gehen. Wir hatten ein Ticket erworben, welches uns eine Reihe möglicher Inseln und Unterkünfte zur freien Auswahl stellte. Eine Fähre fährt jeden Tag zur gleichen Zeit, die gleiche Runde. Man kann an den einzelnen Haltepunkten nach Belieben ein- und aussteigen. Wir hatten also die Möglichkeit jeden Tag eine neue Insel zu sehen und jede Nacht in einem anderen Quartier zu schlafen und so einen kleinen Geschmack der Inselvielfalt von Fidschi zu bekommen.
Als wir am Abend eingecheckt hatten, warf ich noch einen flüchtigen Blick auf die Informationstafel, die eine Unwetterwarnung enthielt – ich hielt das allerdings für eine nicht ganz so ernst zu nehmende Gefahr. Am nächsten Morgen wachten wir durch laute Schläge auf. Unsere Fenster wurden verschlagen. Die Sache schien also doch etwas ernster zu sein. Dennoch starteten wir Richtung Hafen, erhielten allerdings die Absage für den Trip und mussten wieder zu unserem Quartier zurück. Am späten Vormittag nahm der Wind immer mehr zu und der Regen wurde immer stärker. Gegen 3 Uhr erreichte der Wirbelsturmen seinen Höhepunkt. Es war der Stärkste in Fidschi seit 12 Jahren war. Laut Wetterbericht war das Zentrum des Sturmes ca. 100km westlich an uns vorbei gezogen, dennoch hatte der Sturm eine ganze Menge Schaden angerichtet. Auch die kleinen Inseln, die wir die anschließende Woche über besuchten waren sehr stark betroffen, bis dahin das vereinzelt Hütten eingefallen waren und Dächer abgedeckt wurden…
Erstaunlicher Weise war das Wetter nach dem Wirbelsturm schlagartig wieder besser. Wir hatten fast durchgängig Sonnenschein, sodass wir uns an manchen Tagen sogar mal eine wolkige Auszeit gewünscht hätten. Ein witziges Erlebnis war die Mittagssonne, welche 13Uhr fast im absoluten Zenit stand – es gab so gut wie keinen Schattenwurf. Wenn die Sonne dann abends untergegangen war eröffnete sich eine Sternenwelt, die ihres Gleichen sucht. Ich hatte zuvor noch nie einen so intensiven Nachthimmel gesehen, wie in Fidschi. Nicht nur das die Sternenbilder auf der südlichen Hemisphäre andere sind, die Leuchtkraft der Sterne und ihre Dichte schien viel höher zu sein, als das, was man sonst sieht (Sydney erzeugt leider zu viel light pollution – Lichtverschmutzung, d.h. durch alle die Lichter leuchtet der Himmel über einer großen Stadt Nachts rot und Sterne sind nicht mehr, oder nur schwach zu erkennen).
Unser Inselhopping war echt klasse. Wie schon gesagt, wir waren fast jeden Tag auf einer anderen Insel (Ich habe alle Stops auf meiner Karte markiert). Die meisten waren sehr spartanisch. Die Hütten oft nur aus Holzbalken und Stroh. Strom gab es in der Regel nur zwischen 19 und 22Uhr. Warmes Wasser gab es keines, nicht einmal trinkbares Leitungswasser. Zum Ausgleich gab es Paradiesfeeling pur! Unter den Palmen in der Hängematte liegen oder am weißen Sandstrand. Oft kamen wir an flache Buchten, deren Wasser sich tagsüber auf (ungelogen) 40°C aufheizte. Wer meint, das wäre eklig, liegt falsch – ich habe es genossen bei Dämmerung noch ein warmes Bad im Pazifik zu nehmen - wenn man schon keine warme Dusche nehmen kann. Das Wasser war meist kristallklar und es gab oft die Möglichkeit in unmittelbarer Nähe vom Strand schnorcheln zu gehen. Die Riffe waren sehr farbenfroh und alles erinnerte ein wenig an die bunte Welt von „Findet Nemo“. Aber man musste nicht immer schnorcheln, um bunte Fische zu sehen. Wer schon einmal von fliegenden Fischen gehört hat, weis, dass die auch direkt beim Baden vorbei springen können.
Einmal waren wir nur 5 Inselgäste und eine Handvoll Inselbewohner. Da kann man echt mal völlig abschalten. Andere Inseln sind schon etwas mehr touristisch orientiert. Unsere letzte Insel konnte man innerhalb von 5 Minuten umlaufen. Auf ihr befand sich eigentlich nur eine Bar, eine Disko und ein riesiger Schlafsaal mit 100 Betten (ok – ein klein wenig mehr war da schon;)
Der Sturm hatte uns in gewisser Weise das Leben leicht gemacht. Er hatte Unmengen an Kokosnüssen, Mangos und Papaya von den Bäumen geweht. Es gab also jeden Tag frisches Obst, bis hin zur Ananas, die auch hier und da wuchs.
Ich muss schon sagen, das war mal ein ganz anderer Urlaub, den ich aber jeden weiterempfehlen kann. Wenn man schon mal in Australien ist, wird der Flug auch gar nicht so teuer und da der Fidschidollar für uns echt günstig ist kann man echt sparsam leben (ohne sparen zu müssen;)
Hier noch ein paar Bilder. Wie gesagt: a little taste of paradise…


















1 Kommentar:
der Hammer,...
Schöne Feiertage und nicht so heiße und hitzige Tage
gruß Holger
Kommentar veröffentlichen