Hallo ihr Lieben, Ich war gesteren auf Montage in einem kleinen Ferienort, Kiama. Ich war so beeindruckt von der Umgebung, dass ich ne ganze Menge Bilder gemacht habe, von denen ich euch auch gern ein paar zeigen möchte:
Tatsächlich waren nur 30 Meter hinter der Kirche (das weiße Haus hinter den Bäumen) schon die seichten Klippen in den Pazifik...
... für mich war das der bis jetzt traumhafteste Ort an dem ich in Australien war. Kornelius
Auch wenn ich nun schon mehr als 2 Monate in Australien bin, es gibt noch immer viel zu erleben, zu bewundern und zu staunen. Oft sind es Kleinigkeiten im Alltag, wenn ich z.B. kunterbunte Vögel im Busch vor der trist wirkenden Werkstatt sehe, die man in Deutschland wohl nur im Zoo finden würde. Manchmal sind es absurde Begebenheiten, wenn ich den Fernseher anschalte und es läuft Kommissar Rex in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln. …und an manchen erlesenen Tagen, gibt es ganz besondere Highlights:
Arg beeindruckt hat mich der Nationalpark im Norden von Sydney. Wie ich schon bei meinem ersten Eindruck von Sydney erwähnte, man meint inmitten eines grünen Waldes ist eine Stadt versteckt. Mitten in der City, wenn man zwischen all den Wolkenkratzern seine Wege geht, verliert man zwar ab und zu dieses Gefühl, aber eine Ecke weiter ist auch schon der nächste grüne Park oder eine schön anzuschauende Palmenallee… Doch wenn man Natur pur sucht braucht man nur (ungelogen) 45 Minuten mit dem Auto in eine beliebige Himmelsrichtung fahren (natürlich nicht nach Osten, da kommt man nicht weit;) und man befindet sich im Busch. Es ist verrückt zu meinen inmitten unberührter Natur zu sein und doch nur ein paar Minuten von dem Zentrum der größten Stadt Australiens entfernt zu sein. Die Bezeichnung Busch trifft es übrigens ganz gut. Zwar erahnt man wunderschöne Panoramablicke runter zum Pazifik oder einen der Ausläufer vom stark verzweigten Hawkebury, wenn man entlang der hochgelegenen Bergrücken fährt, doch freie Sicht hat man nie im Dickicht der vielen Eukalyptusbäume.
An vielen Stellen findet man schwarze Zeugen der häufigen Waldbrände. Doch auch wenn ein Baum bis auf den Stamm komplett von den Flammen verzehrt wird, nach einem Tag fängt er wieder an grün zu treiben. Meine Rundfahrt wurde zum Abschluss mit dem wahrscheinlich schönsten Strand von Sydney gekrönt. Ganz im Norden befindet sich der Palm Beach. Über mehr als einen Kilometer erstreckt sich einen feiner roter Sandstrand.
Doch das ist nicht alles. Ein genialer Blick eröffnete sich mir auf den leicht erhöhten Dünen. Zur Linken der raue, weis schäumende Pazifik, dann der lange rote Sandstrand, dessen Dünen in einem satten Grün erstrahlen, dicht bewachsen von Büschen und ein paar Palmen hier und da. Zur Rechten einer der Ausläufer des Hawkesbury, der direkt auf der anderen Seite der Dünen vorbei fließt, um hinter dem Leuchtturm ebenfalls in den Pazifik zu münden.
Nicht umsonst dient dieser wunderschöne Strand als Drehort einer sehr bekannten australischen Strandserie, „home and away“. Begeistert von dieses Eindrücken im Norden von Sydney wollte ich am Ostermontag meine Erkundungen im Westen von Sydney fortsetzten. Dort befinden sich die Blue Mountains, ebenfalls ein sehr beliebtes Ausflugs- und Erholungsziel für die Städter. Da im Hillsong College der Ostermontag frei war, schlossen wir uns zu einer kleinen Gruppe zusammen, doch leider war das Wetter eher weniger vielversprechend. Man muss alleine 2 Stunden Zugfahrt (für eine Strecke) einplanen, deshalb wollten wir uns diesen Trip für einen schöneren Tag aufheben und so beschlossen wir, etwas in der City zu unternehmen. Zweifelsohne ist der Darling Harbour einer der Touristenplätze überhaupt in Sydney. Im Aquarium kann man die größte künstliche Fischwelt Australiens bewundern. Beeindruckend sind die 3 ca. 15m langen Unterwassertunnel in denen man nicht nur die von Touristen gern fotografierten Haie sondern auch riesige Rochen oder Seekühe bestaunen kann.
Ein ebenfalls sehr nettes Unterwassererlebnis war der 3D Kinofilm „under the see“ im größten IMax Kino der Welt. Da Ostermontag auch in Australien ein Feiertag ist, war das Lichtspielhaus leider etwas zu stark besucht und wir haben tatsächlich nur noch einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Die 3D Effekte waren zwar ab und zu etwas anstrengend für die Augen(lag vielleicht an der ungünstigen Platzierung), aber alles in allem absolut realistisch. Im wahrsten Sinne mitten drin anstatt nur dabei! Ein paar Wasserschlangen, sind auf geschätzte 5 cm an mich heran geschwommen, optisch… Neben solchen Touristenattraktionen bietet der Hafen auch eine menge gemütliche Flecke an denen man einfach nur ausspannen und genießen kann. Das Lind-Cafe ist einer davon. Auch wenn Lind nicht aus Deutschland kommt, man fühlt sich doch recht vertraut zwischen all der Schweizer Schokolade;) Ansonsten verlief mein Osterfest recht ruhig dieses Jahr. Karfreitag, der auf Englisch Good Friday genannt wird, hab ich bei einem netten Brunch mit ein paar deutschen College Schülern verbracht. Ja, die Deutschen sind hier schon sehr gut vertreten. Nicht nur im College, wo ca. 10% aller Schüler aus Deutschland kommen, auch verstreut in den Straßen von Sydney findet man (ohne zu suchen;) Deutsche. Es ist krass, wie oft man jemanden neben sich Deutsch sprechen hört, wenn man in der Stadt umher ist. Gleich neben meiner Wohnung ist eines von mehreren deutschen Restaurants hier in Sydney… Ostersonntag gab es in der City Church 3 Gottesdienste mit je ca. 10.000 Besuchern! Weil das Kirchengebäude nur maximal 2000 fasst, waren wir wieder im Entartainmentcenter, der sich übrigens auch im Darling Harbour befindet und in dem wir ja auch schon zur Albumaufnahme waren… Letzten Sonntag hab ich mal wieder eine kleine Radtour unternommen. Nachdem ich schon zu Fuß, mit dem Auto und per Zug über die Harbourbridge gefahren bin fehlte natürlich noch eine Überquerung mit dem Rad. Das war natürlich eher unspektakulär, aber der Blick von der Nordseite der Brücke rüber zur Stadt ist doch mal ein etwas andrer als den, den man sonst immer vor Augen hat…
Die letzten 4 Tage war ich auf Montage. Verschlagen hatte es mich dieses Mal in eine kleine Stadt nördlich von New Castle, etwa 170km nördlich von Sydney. Das Stadtbild wirkte fast etwas amerikanisch auf mich, auch wenn ich sonst die Städte hier eigentlich recht europäisch finde. Nach den 4 Tagen unserer Montage spielte eine kleine einmalige Orgel (mechanische Spiel- und Registertraktur)des englischen Orgelbauers Walker. Das Örgelchen musste nach 150 Jahren mal wieder überholt werden und war dazu die letzten 8 Monate bei uns in der Werkstatt. Die Restauration hatte aus meiner Sicht einen recht hohen Standard. Alles in allem eine sehr nette Arbeit an einem schönen Instrument mit gut erhaltener historischer Materie… Ich hoff euch allen daheim geht es gut, Kornelius, NSW
So, heute mal ein kleines Update für alle, die wissen wollen, was außerhalb vom Orgelbau hier in Australien noch geschieht. Der eine oder andere hat vielleicht schon länger drauf gewartet, aber ich erlebe ja auch nicht jeden Tag das große Abendteuer… Aber die kleinen Dinge im Leben will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten.
Ich hatte ja schon vor Längerem was von einem Treffen Deutscher geschrieben. Das fand allerdings zu dem besagten Termin nicht statt. Über andere Wege, bin ich dann vor einer Woche zu einem weiteren Treffen mit Deutschen eingeladen wurden und es stellte sich heraus, dass das sogar das ursprünglich geplante, aber dann verschobene Zusammenkommen war. Wir waren so knapp 20 Leute, 95% davon vom Hillsong College. War echt gut, vor allem um mal wieder von Angesicht zu Angesicht ein Gespräch in Deutsch zu führen. Meine Kamera hatte ich nicht mitgenommen, denn ich dachte mir Deutsche habt ihr ja alle schon mal gesehen und da brauch ich euch nicht auch noch Bilder von hochladen. Allerdings fand das Treffen im 16. Stock statt und die Wohnung hatte Penthausfeeling – ihr könnt euch nicht vorstellen, was für einen gigantischen Blick man über die Skyline von Sydney hatte von der riesigen Dachterrasse. Das hat mich schon geärgert, dass ich davon keine Bilder machen konnte, aber zum Glück geht eine der WG-Bewohnerinnen mit mir in den Hauskreis und da werd ich das mal noch nachholen…
Sonntag vor einer Woche bin ich mal zur Hillsong Hills gegangen – das ist quasi der Ort, wo die Gemeinde gegründet wurde. Mittlerweile steht da eine riesen Gemeindeanlage mit etlichen Gebäuden. Es gibt allein 3 Kirchen. Die alte Kirche, eine Kapelle und das neue Kirchengebäude, welches eher an eine amerikanische Sportarena erinnert.Und tatsächlich ist auch das Drumherum sehr ähnlich. Es gibt mehrere Essenstände vor der Kirche mit Wurst, Bürger und diversem Gebäck, macht insgesamt einen sehr lebendigen Eindruck. Wenn man in das Gebäude kommt, geht der Tumult weiter, denn auf dem großen Rundumgang befinden sich weitere Shops, u.a. ein riesiger Bücherladen. Im Hauptsaal kommt einem das große Staunen. Zum Vergleich: In die City Kirche passen ca. 2000 Leute rein, aber die Hills Kirche ist fast 3-mal so groß.
Wie gesagt, man fühlt sich, wie in einer Sportarena und vorn gibt es eine riesige Bühnenanlage. Da find ich denn Gottesdienst hier in der City echt schon familiär. Außerdem ist es auch ein ganz schönes Stück bis da raus. Man muss ne dreiviertel Stunde mit dem Zug fahren und dann noch ma ne halbe Stunde mit dem Hillsong Shuttle Bus. Weil am Sonntag grad Taufe war, haben wir den natürlich verpasst und mussten dann das Taxi nehmen. Da waren wir allerdings nicht die einzigen. Nen Ami hatte es auch erwischt und so haben wir uns in die Kosten rein teilen können. Die Taufe war allerdings ganz interessant.Die legen da im großen Stil los, sogar mit Schlange stehen und die Volltaufe wird auch „voll“ durchgezogen. Ich mein bei den Baptisten gib es ja noch ein Taufgewand, aber hier wird so in Becken gestiegen, wie man zum Gottesdienst kommt: Im Rock, der Jenas oder im Anzug. Und so geht man dann auch wieder aus dem Becken heraus, nur eben nass und der nächste rückt nach…
Letztes Wochenende, gab es noch ein weiteres Hillsong Highlight. Derzeit findet hier in Sydney eine Frauenkonferenz statt mit ca. 40.000 weiblichen Teilnehmern aus aller Welt. Das wurde zum Anlass genommen um am Sonntag zu einem Konzert in das Sydney Entertainment Center einzuladen. Genauer gesagt, hat es sich dabei, um ein Album recording gehandelt.War eine super Atmosphäre mit ca. 20.000 bis 25.000 Leuten.
Aufgrund meiner neuen (deutschen;) Bekanntschaften hatte ich am Ende sogar einen der besten Plätze in der ganzen Halle…
Ansonsten gab es wenig Aufregendes hier. Ihr könnt es euch vielleicht gar nicht so recht daheim vorstellen, aber auch hier gibt es so eine Art Alltag. Letzte Woche war es allerdings noch mal ziemlich heiß. Wir hatten wieder mal über 30°C in der Werkstatt und es war die ganze Zeit absolut schwül. Das macht dann auch nicht so viel Spaß, denn ich konnte nachts kaum schlafen. Am Wochenende war es nicht mehr ganz so extrem – man konnte die Sonne genießen, aber man merkt, dass es Herbst wird/ist. Die Sonne scheint nicht mehr ganz so extrem kräftig, wie in den ersten Wochen. Am Samstag waren es 25°C am Strand und 20°C Wassertemperatur – auch nicht mehr so warm. Da ein leichter Wind ging, könnte man fast schon das Wort „kühl“ dafür gebrauchen.
Seit Anfang der neuen Woche regnet es ununterbrochen. Teilweise sind die Schauer heftigster Art. Das scheint auch nicht ganz so gewöhnlich hier zu sein und es wird mit größeren Überschwemmungen in NSW für die kommenden Tage gerechnet.
Derweil ereignet sich übrigens ein interessantes Phänomen. Letzte Woche hatten wir ja noch 10 Stunden Zeitunterschied. Aufgrund eurer Zeitumstellung am Sonntag (eine Stunde vor) sind es nur noch 9 Stunden aktuell. Ich hatte ja am Sonntag auch hier mit der Zeitumstellung gerechnet. Ich bin also eine Stunde später aufgestanden, da hier ja die Winterzeit beginnt. Allerdings hatte sich keine meiner Uhren automatisch umgestellt, was mich etwas verwunderte. Als ich mich dann im Internet damit etwas genauer befasst hatte, musste ich feststellen, dass es in Australien am 29.3. keine Zeitumstellung gab. Die gibt es dann allerdings diese Woche und unsere Uhren werden eine Stunde zurück gestellt. Somit haben wir ab nächster Woche nur noch 8 Stunden Zeitdifferenz…
So weit war es dann auch schon wieder von mir. Lasst auch mal was von euch hören…
Ich freu mich natürlich auch über Neuigkeiten von dir. Also, wenn du dich mal melden willst, schick mir doch eine E-Mail an Korsch@web.de. Vielleicht hast du ja auch Skype, dann ruf mich mal an: der_Korni.